Jì a munt

Sonntag, 5 Uhr morgens. Der Wecker klingelt und draußen macht die Dunkelheit schon Platz für den Tag. Kalt würde man diesen Junimorgen nicht bezeichnen, deswegen ist es auch wichtiger, früh zu starten. Um 6 Uhr treffen wir uns in Pederü. Unser Grauvieh zählt drei Mutterkühe, drei Kälber, einen Ochsen und zwei Kalbinnen. Sie warten schon im Gehege am Fuße der Straße Richtung Sennes. Wir sind zu viert, also hat ein jeder zwei Kühe unter seiner Obhut. Diese wissen schon, wo es hingeht und kennen die Straße bereits auswendig. Sobald wir starten, bildet sich schon ein Aufbau. Lilly geht vor, die anderen gleich nach. Für gewöhnlich ist La Toni die Leitkuh, aber das wird schon noch. Alle starten immer schnell, doch dann holt Letztere schon noch auf und leitet die Gruppe bis nach Sennes.

Der Weg ab Plan dla Sarada
Der Sonne entgegen
Die einzigartige Berglandschaft Sennes‘

Es ist angenehm frisch, was wir alle sehr genießen. Heuer haben es alle nicht so eilig wie letztes Jahr. Die Kühe spazieren gemütlich und warten auf die Kälber. Die Jungrinder sind da schon etwas aufgebrachter, aber spätestens nach dem steinigen Weg bei „Plan dla Sarada“ legt sich die Aufregung. Dann geht es nur noch der Sonne entgegen.

Manchmal stoppt die Herde, um unterwegs etwas zu fressen. Die Kulisse ist atemberaubend und die Farben zu dieser Zeit einzigartig. Die Alm blüht prächtig auf und wartet nur darauf, belebt zu werden. Meistens findet man unsere Kühe nicht weit von der Almhütte entfernt, nahe am Wasserloch.

La Toni und ihre Lisl

Den ganzen Sommer genießt unser Grauvieh die Weiten der Alm, mit ihren Sträuchern und Gräsern, kühlem Quellwasser und frischen Brisen, gemeinsam mit anderen Kühen und Jungrindern. Echte „Quality time“ – ein Muss an Lebensqualität, die wir unseren Rindern bieten möchten.

Gruppenfoto, gemeinsam hinter der Sennes Hütte

Falls ihr mal Zeit für eine Wanderung in den Dolomiten einplant, werdet ihr gleich feststellen, dass die Almen des Naturparks Fanes – Sennes – Prags alle bewirtschaftet werden. Dies fördert in erster Linie das Tierwohl, ihre Lebensqualität und nicht zuletzt die Qualität der Weiden. So verhindert man, dass diese zuwachsen und Sträucher und Unkraut über die schönen Blumenwiesen herfallen. Alles hat seinen Lauf, alles hat eine Aufgabe – mit der Natur, durch die Natur und für die Natur.

Die Schönheit der Almblüte
Almrausch
Laura mit neuen Freundinnen

Es ist ein Glücksgefühl und eine ständige Bestätigung, die Verbundenheit mit der Alm und ihren Bewohnern. Durch die Jagd, durch die Almwirtschaft und auch durch den Hüttenwirten des Naturparks, mit denen wir zusammenarbeiten dürfen – die Einfachheit und Tradition des Lebens auf dem Berg packt uns jedes Mal wieder und inspiriert unsere Arbeitsweise.